Informationen für Patienten
In der Regel erfolgt die Anmeldung für eine kardiologische Abklärung durch Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt. Meist sind es Symptome wie Atemnot, Schwindel, Druck auf der Brust oder Herzrasen, die eine weitere fachärztliche Abklärung notwendig machen.
(Wenn Sie nicht über das Hausarztmodell versichert sind, dürfen Sie sich selbstverständlich auch selbst anmelden.)
Die Befunde werden direkt mit Ihnen besprochen und der Sprechstundenbericht ihrem Hausarzt/Hausärztin direkt elektronisch oder per Brief übermittelt.
In der Regel nicht, vor allem vor einem Belastungstest, sollten Sie eine Kleinigkeit gegessen haben. Wenn wir eine Blutentnahme bei Ihnen planen, bei der Sie vielleicht nüchtern sein müssten, sagen wir Ihnen bei der Terminvergabe Bescheid.
Ihre Medikamente dürfen Sie wie gewohnt einnehmen.
Bitte nehmen Sie mit uns telefonisch 044 525 09 09 oder per E-Mail Kontakt auf.
Wenn ein Belastungstest geplant ist: Sportkleidung, weites T-Shirt, Sportschuhe
Blutdruckwerte, wenn Sie regelmässig Ihren Blutdruck messen
Schrittmacherausweis bei einer Schrittmacherkontrolle
Aktuelle Liste mit Ihren Medikamenten
Kardiologische Krankheitsbilder
Bei einer Herzschwäche ist das Herz nicht in der Lage den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Man unterscheidet dabei verschiedene Formen und Schweregrade der Herzschwäche. Unterschiedlichste Ursachen können zu einer Herzschwäche führen, z.B. eine langjährige arterielle Hypertonie, Herzmuskelentzündung, koronare Herzkrankheit, Herzklappenprobleme oder nach bestimmten Chemotherapien. Ein gesundes Herz schlägt in der Regel 100.000x/Tag, dabei werden 7000L Blut am Tag durch den Körper gepumpt.
Das häufigste Symptom bei einer Herzschwäche ist Atemnot, oft bei Belastung, aber auch in der Nacht. Zudem Leistungsschwäche und geschwollene Knöchel. Kommt es zu einem Rückstau in die inneren Organe, sind Appetitlosigkeit oder eine Verschlechterung der Nierenfunktion möglich.
Die Therapie der Herzinsuffizienz besteht nach Abklärung der Ursache in erster Linie in einer medikamentösen Therapie mit unterschiedlichen Medikamenten, manchmal kann ein spezieller Herzschrittmacher hilfreich sein (kardiale Resynchronisationstherapie, CRT)
Das Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhymusstörung.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko ein Vorhofflimmern zu entwickeln. Dabei sind vor allem Bluthochdruck, Übergewicht, Schlafapnoe-Syndrom (Atemaussetzer in der Nacht) aber auch Herzklappenprobleme Alkoholkonsum und ein Sauerstoffmangel des Herzens (link zu KHK) mögliche Auslöser. Es kommt es zu einem unregelmässigen Herzschlag, der meist auch sehr schnell ist.
Die häufigsten Beschwerden sind dabei Herzklopfen, inneres Unruhegefühl, häufig in der Nacht, aber auch Leistungsminderung, Atemnot oder Schwindelsymptome.
Durch die Unregelmässigkeit und häufig schnelle Herzfrequenz wird das Herz ineffektiv und es kann sogar eine Herzschwäche entstehen.
Zudem steigt das Risiko ein Blutgerinsel im Herzen zu entwickeln, das zu einem Schlaganfall führen kann, wenn dieses mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangt. Meist wird nach Beurteilung des individuellen Schlaganfallrisikos (CHADS-Vasc-Score) eine Blutverdünnung notwendig.
Zwischenzeitlich gibt es neben der medikamentösen Therapie auch kathetertechnische Eingriffe um ein solches Vorhofflimmern zu behandeln.
Sollte das Vorhofflimmern nicht von alleine wieder in einen regulären Sinusrhythmus umspringen, kann durch eine Elektrokonversion (geordneter Stromstoss über den Brustkorb) in kurzer Narkose der Herzrhythmus wiederhergestellt werden. Dies erfolgt im Spital.
Die Grundlage der Therapie stellt jedoch eine Einstellung der besagten Risikofaktoren dar.
Ergaben die Abklärungen, dass ein zu langsamer Herzschlag oder gar Pausen vorliegen, ist oft eine Herzschrittmacherimplantation nötig. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, das unterhalb des Schlüsselbeins unter die Haut eingepflanzt wird und über 1 bis 2 Elektroden, die direkt ins Herz eingelegt werden, den Herzrhythmus überwacht. Schlägt das Herz zu langsam, erfolgt ein kleiner, nicht spürbarer Stromimpuls zur Stimulation. Dabei sind in der Regel jährliche Kontrollen des Gerätes nötig.
Der Begriff Herzrhythmusstörungen umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Störungen, die auftreten können. Dabei kann das Herz zu schnell oder zu langsam schlagen, meist spürt der Patient dabei Herzklopfen oder Schwindel. Auch Bewusslosigkeiten können durch Herzrhythmusstörungen entstehen, z.B. wenn das Herz zu langsam schlägt oder Pausen auftreten. In diesen Fällen kann ein Herzschrittmacher notwendig werden.
Zur Abklärung ist eine Aufzeichnung des Herzrhythmus über einen gewissen Zeitraum nötig, z.B. durch ein Holter-EKG (Link einfügen). Gelegentlich, insbesondere wenn die Beschwerden nur selten auftreten, ist eine Implantation eines sogenannten Reveal-Recorders nötig, dabei wird ein kleines Gerät unter die Haut implantiert und der Herzrhyhtmus mit zu 3 Jahre aufgezeichnet.
Die arterielle Hyperonie ist eine häufige und unterschätzte Erkrankung, die für eine Vielzahl von Herzerkrankungen mit verantwortlich ist. In der Schweiz haben rund 25% der Menschen einen Bluthochdruck; weltweit betrachtet sind nur 1/3 der Betroffenen ausreichend behandelt. Oft macht der erhöhte Blutdruck nur wenig Beschwerden, sodass man viele Jahre einen zu hohen Blutdruck haben kann, ohne es zu wissen. Wenn Symptome auftreten, sind diese meist unspezifisch wie z.B. Kopfweh, Schwindel „Sturm im Kopf“ Unwohlsein, aber auch Hitzegefühl und verschwommen Sehen.
Ein Bluthochdruck liegt vor, wenn wiederholt Werte > 140/90mmHg gemessen werden (bei Messung in der Arztpraxis bei 2 Konsultationen) oder aber bei den häuslichen BD-Messungen wiederholt > 135/85mmHg, bzw. in der 24h-LZ-BD-Messung (link) ein Mittelwert von > 130/80mmHg vorliegt.
Für Blutdruckwerte von Erwachsenen gilt folgende Einteilung:
- Optimal: <120mmHg/<80mmHg
- Normal: 120-129/80-84 mmHg
- Hochnormal: 130-139/85-89 mmHg
- Bluthochdruck Grad 1: 140-159/90-99 mmHg
- Bluthochdruck Grad 2: 160-179/100-109 mmHg
- Bluthochdruck Grad 3: >180/>110 mmHg
- isolierter systolischer Blutdruck:>140/<90 mmHg
Besteht über längere Zeit ein zu hoher Druck in den Gefässen, werden diese geschädigt und es kommt zu einer Schädigung verschiedenster Organsysteme wie Gehirn, Nieren, Beingefässe/Aorta, Auge und natürlich das Herz. Dabei ist der Bluthochdruck der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinfarkt und Vorhofflimmern.
Auslöser für einen zu hohen Blutdruck sind nebst einer genetischen Veranlagung der Lebensstil. Dabei spielt Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung (erhöhter Salz- und Alkoholkonsum) eine wichtige Rolle. Viel seltener sind sekundäre Ursachen, also wenn eine Grunderkrankung zu einem erhöhten Blutdruck führt, z.B. Nierenarterienstenose, Schlafapnoesyndrom, hormonelle Ursachen (Überproduktion von Aldosteron, Cortisol, Schilddrüsenhormone, Phäochromozytom).
Auch Medikamente können zu erhöhten Blutdruckwerten führen, z.B. Ibuprofen und andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) oder Kontrazeptiva (Pille).
Die Grundlage jeder medikamentösen Therapie bei Bluthochdruck stellt eine Anpassung des Lebensstils dar mit Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Rauchstopp, regelmässige körperliche Bewegung, Anpassung der Ernährung an eine angepasste salzreduzierte mediterrane Kost.
Die Herzkranzgefässe oder Koronarien sind die kleinen Arterien, die das Herz mit Blut, Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.
Sie liegen aussen auf dem Herzen und versorgen mit ihrer kranzförmigen Anordnung den gesamten Herzmuskel. Durch Cholesterinablagerungen (bei erhöhten Blutfettwerten) und weiteren Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie oder auch familiäre Belastung, wenn Eltern oder Geschwister betroffen sind, kann es zu krankhaften Veränderungen und Engstellen (Plaque) der Gefässe kommen, sodass bei Belastung zu einem Sauerstoffmangel kommt. Typische Beschwerden sind dabei ein belastungsabhängiges Engegefühl, das manchmal aber auch den Oberbauch oder die Halsregion betreffen kann (Angina).
Kommt es zu einem akuten Verschluss des Gefässes z.B. durch ein Blutgerinsel, spricht man von einem Herzinfarkt. Dabei stirbt Herzmuskelgewebe ab und es kann eine Narbe oder Herzschwäche entstehen.
Durch eine Koronarangiographie (Herzkatheteruntersuchung) können solche Engstellen, auch wenn sie akut entstehen, behandelt werden, diese Untersuchung erfolgt durch ein Spezialisten-Team im Spital.
Die grundlegende Therapie ist jedoch eine Behandlung der Risikofaktoren: Rauchstopp, optimale Einstellung eines Diabetes und des Bluthochdrucks, medikamentöse Therapie zur Senkung des Cholesterins und regelmässiges körperliches Training.